vLGN Schalter - Praxis VALBEZ

vLGN

Der neu entdeckte Angst-Schalter

Was bedeutet das für die Angsttherapie? Dein Gehirn hat einen eingebauten Mechanismus, um Angst zu verlernen – du musst nur wissen, wie du ihn aktivierst.

Spannende Neuigkeiten

Forscher haben herausgefunden, dass unser Gehirn einen „Angst-Schalter“ besitzt – den ventrolateralen Nucleus geniculatus (vLGN). Dieser Bereich hilft uns dabei, zwischen echten und vermeintlichen Bedrohungen zu unterscheiden und Angstreaktionen zu regulieren.

Aber was genau macht dieser Schalter? Und warum könnte er die Art, wie wir Angst behandeln, revolutionieren?

Dein Gehirn und die Angst

Vier Abteilungen, die um Kontrolle kämpfen

Stell dir dein Gehirn wie ein Team mit vier sehr unterschiedlichen Charakteren vor:

Der Wachhund

Der Hirnstamm („Los! Jetzt sofort!“)

Der Hirnstamm (insbesondere das periaquäduktale Grau) ist das älteste Angstzentrum im Gehirn.
Er reagiert blitzschnell, noch bevor du bewusst verstehst, was passiert.
Sobald die Amygdala Alarm schlägt, startet er das Kampf-oder-Flucht-Programm – Herzschlag hoch, Muskeln anspannen, Adrenalin raus!

🐶 Bildlich gesprochen: Der Hirnstamm ist wie ein Wachhund, der bei jedem kleinsten Geräusch lossprintet und bellt, ohne erst zu prüfen, ob es wirklich gefährlich ist.
„Was war das?! Ein Geräusch? Angriff oder Flucht, JETZT SOFORT!“

Die Dramaqueen

Die Amygdala („Alarm! Panik!“)

Die Amygdala ist die Notrufzentrale – sie scannt ständig die Umgebung nach Gefahren.
Sie denkt nicht nach, sondern reagiert reflexartig: „Lieber einmal zu viel Panik als einmal zu wenig!“
Sie ruft den Wachhund (Hirnstamm), sobald sie glaubt, eine Bedrohung zu erkennen.

🎭 Bildlich gesprochen: Die Amygdala ist die Dramaqueen im Büro, die schon bei einer kleinen Verspätung völlig ausrastet:
„Oh mein Gott, wir sind verloren! ALLES WIRD SCHIEFGEHEN!“

Der Vernunft-Manager

Der Präfrontale Kortex („Beruhig dich, es ist nicht so schlimm.“)

Der präfrontale Kortex bewertet Situationen rational – aber er ist langsam.
Er versucht, die Amygdala und den Wachhund zu beruhigen: „Denk mal nach: Ist das wirklich eine Bedrohung?“
Das Problem? Bis er seine Analyse abgeschlossen hat, ist die Angstreaktion schon in vollem Gange.

📊 Bildlich gesprochen: Der präfrontale Kortex ist der Manager, der erstmal eine Besprechung ansetzen will:
„Okay, wir analysieren das Problem. Ich erstelle eine PowerPoint.“

Der neue Angst-Schalter

vLGN („Entspann dich, ich hab’s im Griff.“)

Der vLGN ist dein eingebauter Angst-Regulierer und entscheidet, welche Reize wirklich gefährlich sind.
Je öfter du eine Situation als ungefährlich erlebst, desto besser lernt dieser Schalter, Panik zu unterdrücken.
Dieser Bereich kann den Wachhund stoppen und die Amygdala beruhigen, ohne dass du aktiv darüber nachdenken musst.

⚙ Bildlich gesprochen: vLGN ist der entspannte IT-Experte, der sich alles in Ruhe anschaut und entscheidet, ob wirklich Alarm nötig ist:
„Leute, ich hab das geprüft – alles gut. Kein Grund zur Panik.“

Die spannende Entdeckung – Wie der vLGN Ängste verlernen kann

💡 Die Wissenschaft zeigt, dass unser Gehirn Ängste von selbst abbauen kann – wenn wir ihm die richtige Erfahrung geben.

Der vLGN filtert visuelle Bedrohungen: Er entscheidet, ob ein Reiz wirklich eine Gefahr darstellt oder nicht.
Er lernt durch Wiederholung: Je öfter du eine Situation ohne negative Konsequenz erlebst, desto mehr dämpft der vLGN die Angstreaktion.
Er arbeitet unbewusst: Während der präfrontale Kortex bewusst Ängste hinterfragt, reguliert der vLGN sie ganz automatisch.

💡 Das bedeutet: Du kannst Ängste „verlernen“, indem du deinem Gehirn wiederholt zeigst, dass keine Gefahr besteht..

Was bedeutet das für die Angsttherapie?

Diese Entdeckung könnte die Behandlung von Angststörungen revolutionieren.

✔ Expositionsübungen wirken gezielt auf den vLGN: Wenn du dich immer wieder in kleine, kontrollierte Angstsituationen begibst, trainierst du dein Gehirn darauf, nicht mehr überzureagieren.
✔ Therapeutische Ansätze können den vLGN gezielt aktivieren: Methoden wie EMDR, Hypnose oder Achtsamkeitsübungen helfen, Angstreaktionen umzuprogrammieren.
✔ Das Gehirn kann sich selbst regulieren: Diese Erkenntnis gibt Hoffnung – Angst ist nicht „fest verdrahtet“, sondern kann sich verändern.

💡Dein Gehirn kann Angst abbauen – wenn du es richtig trainierst

Die Amygdala reagiert automatisch – aber du kannst sie durch Wiederholung und Erfahrung beruhigen.
Der präfrontale Kortex hilft dir bewusst, Ängste zu hinterfragen – aber er ist langsam.
Der vLGN ist dein natürlicher Angst-Regulierer – er arbeitet für dich im Hintergrund.

Das Beste daran? Dein Gehirn hat diese Fähigkeit von Natur aus – du musst sie nur nutzen.

Möchtest du lernen, wie du dein Gehirn aktiv dabei unterstützt, Ängste zu verlernen? Ich begleite dich auf deinem Weg.

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