Vermeidung
Warum Vermeidung Angst verstärkt – und wie du dich daraus befreist
„Ich vermeide einfach, was mir Angst macht – dann geht’s mir besser.“ Klingt logisch, oder? Leider genau das Gegenteil ist der Fall.

Viele Menschen entwickeln mit der Zeit eine Strategie gegen Angst: Vermeidung.
- Angst vor Menschenmengen? Dann gehe ich eben nicht mehr auf Partys.
- Angst vorm Autofahren? Dann lasse ich mich immer fahren.
- Angst vor Konflikten? Dann sage ich lieber gar nichts.
💡 Kurzfristig fühlt sich das gut an – langfristig verstärkt es die Angst. Denn dein Gehirn bekommt nur eine einzige Rückmeldung: „Es war richtig, diese Situation zu meiden – sie ist gefährlich.“
Doch es gibt Wege, diesen Kreislauf zu durchbrechen – und zwar ohne Überforderung.
Der Teufelskreis der Angst – Warum Vermeidung dich immer weiter einschränkt
Stell dir vor, deine Angst ist wie ein übervorsichtiger Wachhund.
Er meint es gut, will dich beschützen – aber er schlägt bei jeder Kleinigkeit an.
Je öfter du eine Situation vermeidest, desto stärker glaubt dein „Wachhund“, dass es wirklich gefährlich ist.
✔ Jede Vermeidung bestätigt die Angst. → „Gut, dass wir nicht hingegangen sind, das wäre sicher schlimm geworden!“
✔ Die Angst bleibt – oder wird noch größer. → „Ich war schon so lange nicht mehr unter Leuten, das wird bestimmt schrecklich!“
✔ Der Bereich der Vermeidung wächst. → Erst ist es nur Autofahren, dann sind es auch Busse, dann auch Einkaufen…
💡 Dein Gehirn lernt durch Erfahrung – und wenn du ihm immer nur Vermeidung gibst, wird es nie das Gegenteil lernen.
Der Weg raus – Wie du den Kreislauf durchbrichst
Die Lösung heißt nicht „Spring ins kalte Wasser!“ – sondern sanfte, bewusste Konfrontation.
Hier sind vier Schritte, um dich aus der Vermeidung zu lösen:
1️⃣ Angst verstehen – statt dagegen kämpfen
💡 Angst ist ein Schutzmechanismus – aber manchmal übertreibt er.
🔹 Erkenne: „Meine Angst will mich schützen – aber sie liegt nicht immer richtig.“
🔹 Finde heraus, welche Situationen du meidest und warum.
🔹 Schreibe auf: Was befürchte ich genau? Was ist das Schlimmste, was passieren kann?
📌 Tipp: Meistens ist das „Schlimmste“ in Wirklichkeit gar nicht so schlimm – sondern nur ein unangenehmes Gefühl, das du überstehen kannst.
2️⃣ Die Komfortzone langsam ausdehnen
💡 Angst lässt sich nicht auf Knopfdruck ausschalten – aber sie kann sich schrittweise verändern.
🔹 Setze dir kleine Herausforderungen – Schritt für Schritt.
🔹 Vermeidest du Menschenmengen? Dann gehe zuerst in ein kleines Café, statt direkt auf ein Konzert.
🔹 Fällt dir Autofahren schwer? Dann fahre erstmal kurze, bekannte Strecken.
📌 Tipp: Schreibe dir einen „Angst-Stufenplan“: Welche Situationen sind noch machbar? Welche sind die größte Herausforderung?
3️⃣ Neue Erfahrungen bewusst verankern
💡 Dein Gehirn merkt sich alles – also gib ihm neue, stärkende Erlebnisse.
🔹 Nach jeder überwundenen Angst-Situation reflektiere bewusst:
✔ Was ist passiert? (Wahrscheinlich weniger schlimm als erwartet.)
✔ Was habe ich gut gemacht? (Jeder Schritt zählt!)
✔ Wie oft müsste ich das wiederholen, damit es sich normal anfühlt?
📌 Tipp: Je öfter du dich einer Situation stellst, desto schwächer wird die Angst – weil dein Gehirn lernt: „Ich habe es schon geschafft, ich kann es wieder schaffen.“
4️⃣ Unterstützung nutzen – Du musst es nicht allein tun
💡 Manchmal ist Angst tief verankert – dann hilft es, Unterstützung zu holen.
🔹 Begleitetes Konfrontationstraining (z. B. mit einer Therapeutin) kann helfen, Ängste gezielt abzubauen.
🔹 Atem- und Entspannungstechniken sind wertvolle Werkzeuge, um mit der Angst umzugehen.
🔹 EMDR und Hypnose helfen dabei, alte Ängste sanft zu verarbeiten.
📌 Tipp: Hilfe zu suchen ist kein Zeichen von Schwäche – sondern von Mut. 💜Also hab einen MUTAUSBRUCH!
Deine Angst kann sich verändern – wenn du ihr die Chance dazu gibst
✨ Vermeidung fühlt sich sicher an – aber sie hält die Angst am Leben.
✨ Dein Gehirn kann Angst verlernen – durch Erfahrung.
✨ Jeder noch so kleine Schritt zählt – bleib dran.
Wenn du lernen möchtest, wie du deine Angst nachhaltig abbauen kannst, begleite ich dich auf diesem Weg.